Welche temperaturbedingte Drift haben die Sensoren

Einflussfaktoren und Maßnahmen zur Verringerung der temperaturbedingten Drift des Nullsignals.

1) Alle Kraftsensoren sind als Wheatstone Vollbrücke aufgebaut. Die erste und Wirkungsvollste Maßnahme zur Kompensation der temperaturbedingten Drift des Nullsignals ist die Brückenschaltung.
2) Die zweite Maßnahme zur Kompensation der Drift des Nullsignals ist durch die Verwendung von Dehnungsmessstreifen mit sogenannter "Selbstkompensation" gegeben. Diese Dehnungsmessstreifen haben (im Bereich von ca. +10°C bis 70°C) einen negativen Temperaturkoeffizient des Widerstands. Der negative Koeffizient ist dabei gerade so groß, wie die Temperaturbedingte Ausdehnung des Sensormaterials eine Zunahme des Widerstands zur Folge haben würde. Für Aluminium, Stahl und Titan gibt es jeweils angepasste Dehnungsmesstreifen.
Alle Sensoren werden im Temperaturprüfstand bei z.B. 20°C, 80°C in mehreren Zyklen gealtert. Die Temperaturbedingte Drift des Nullsignals wird dabei gemessen, und bei Bedarf mit zusätzlichen temperaturabhängigen Widerständen abgeglichen, die in die Wheatstone Brücke eingelötet werden.
3. Das Einfügen einer Kompensation wird in der Regel bei Sensoren ab der Genauigkeitsklasse 0,1% so durchgeführt. Diese Sensoren haben einen ausreichend großen Bauraum, um die zusätzliche Kompensation des Nullsignals zu integrieren.
Ultra Miniatur Sensoren, wie z.B. KM10, enthalten also die Maßnahmen 1) und 2) zur Kompensation.
Die Drift des Nullsignals wird in der Regel in %FS/10K oder %FS/1K angegeben (also bezogen auf den Endwert (Full Scale, FS).
Siehe auch: Einschaltdrift, Drift des Kennwertes (Drift der Steigung der Kennlinie)